Wasserverbund Niederlausitz erreicht ersten Meilenstein
Am 22. Januar 2025 wurden die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie für den interkommunalen Wasserverbund Niederlausitz vorgestellt und damit der erste große Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen und resilienten Wasserversorgung im Ballungsraum Cottbus erreicht. Die Studie liefert die Grundzüge für den Aufbau eines technischen Verbundsystems, welche die Wasserversorgung in der Region zukunftssicher und resilient gestalten soll. In der gemeinsamen Sitzung der beteiligten Wasserversorger wurden die vorgeschlagenen Konzepte intensiv diskutiert und erste Weichen für die nächsten Schritte gestellt.
Insbesondere wurden die Wasserdargebote und technischen Anlagen der kommunalen Versorger analysiert, Wasserverbräuche und zukünftige Wasserbedarfsprognosen den vorhandenen Kapazitäten gegenübergestellt und lokale Defizite und Überschüsse zusammengetragen. Herausgekommen ist eine Aufstellung von Varianten zur Schaffung eines regionalen Wasserverbundsystems mit den notwendigen Gewinnungs- und Aufbereitungskapazitäten, Speicher- und Förderanlagen und verbindenden Wasserleitungen. Das Vorhaben beinhaltet sowohl notwendig werdende Neubauten als auch die Erweiterung und Modernisierung bestehender Anlagen.
Zusammenarbeit für eine starke Region
Wasser wird zunehmend zu einem der wichtigsten Standortfaktoren in der Region. Um ein Gelingen der industriellen Transformation nach dem Kohleausstieg im Lausitzer Revier zu gewährleisten, wissen die Partner um die Bedeutung resilienter und smarter Lösungen rund um die Ressource Wasser und das in Zeiten fortschreitender klimatischer Veränderungen nur eine gemeinsame Kraftanstrengung erfolgversprechend ist. Die beteiligten Wasserversorger – darunter WAC Wasser- und Abwasserzweckverband Calau, Trink- und Abwasserverband Hammerstrom/Malxe - Peitz, Trink- und Abwasserzweckverband Burg (Spreewald), GWAZ Gubener Wasser- und Abwasserzweckverband, SWAZ Spremberger Wasser- und Abwasserzweckverband, Stadtwerke Forst GmbH, Zweckverband Industriepark Schwarze Pumpe und LWG Lausitzer Wasser GmbH & Co. KG – haben auf Basis der Studie den Folgeauftrag zur Entwicklung eines technischen Gesamtkonzeptes erteilt. Dieses Konzept soll die notwendigen Maßnahmen detailliert ausarbeiten, die finanziellen Aufwände kalkulieren und die Betriebskosten für die geplanten Anlagen abschätzen. Die Ergebnisse werden in einer weiteren Konferenz im April präsentiert.
Flexibles und zukunftssicheres Wassersystem
Im Kern des Projekts steht die Idee, im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit ein verbundenes Trinkwassersystem zu entwickeln, das flexibel auf unterschiedliche Bedürfnisse reagieren kann – angefangen von Industrie und Gewerbe, über den Tourismus bis hin zu damit verbundenen Quartiersentwicklungen. Dabei steht die Versorgungssicherheit der Bevölkerung stets an erster Stelle. Damit aber auch insbesondere industrielle Großprojekte im Rahmen der Umgestaltung der Industrielandschaft der Region möglich werden, müssen die Fähigkeiten aller beteiligen Wasserversorger gebündelt werden, um die Ressource Wasser dort anbieten zu können, wo sie auch tatsächlich gebraucht wird. Das Vorhaben ist nicht nur ein Vorreiter in Sachen nachhaltiger Entwicklung, sondern auch ein Beispiel dafür, wie regionale Akteure durch gelebte Zusammenarbeit auch erlebbare Veränderungen bewirken können.
Die Erarbeitung eines Konzeptes für einen Wasserverbund im Raum Cottbus wird über das Programm zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerkstandorten (STARK) des Bundeswirtschaftsministeriums gefördert.